GEHÖRLOSE
Leider ist der Anteil von gehörlosen Jugendlichen in Südafrika sehr hoch. Vor allem in ländlichen Gebieten, "vegetieren" solch junge Menschen vor sich hin. Mangelnde Hygiene und mangelnder Zugang zur Medizin enden oft darin, dass kleine Kinder ihre Ohrenentzündungen nicht richtig behandeln und behandeln lassen können, was oft im Verlust des Gehörs endet.

Ausgangslage
Die gehörlosen Jugendlichen sind sehr oft auch Waisen oder Halbwaisen. Sie sind auf sich selbst gestellt und haben keine Unterstützung von Eltern und Verwandten, da diese mit ihnen auch nicht kommunizieren können. Es gibt in Südafrika nur wenige Gehörlosen-Schulen. Diese werden, nebst der minimalen staatlichen Unterstützung, von Kirchen getragen. Seit 2 Jahren ist die Gebärdensprache anerkannt und es wird angestrebt, die gehörlosen Kinder in Spezialschulen zu unterrichten.
Da die gehörlosen Jugendlichen in Sonder-schulen (oft als Internat geführt) unterrichtet und untergebracht sind, leben sie in ihrer eigenen, abgeschotteten Welt.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika liegt bei ca. 62%. Es ist selbsterklärend, dass die Taubstummen zu denjenigen gehören, die kaum Anschluss an die Berufswelt finden.
Unser Projekt
Der Verein 1goal-eduction 4all unterstützt das Taubstummen-Integrations-Programm der NGO rsw Development, in KwaZulu Natal, Südafrika. Den gehörlosen Jugendlichen wird in einem ersten Schritt Selbstvertrauen vermittelt.
In einem weiteren Schritt werden durch das Erarbeiten eines Dreambooks ihre Fähigkeiten und Neigungen ermittelt.
Mit einer anschliessenden, konkreten, individuellen Karriereplanung werden schlussendlich die Jugendlichen soweit gefördert, dass sie nach Abschluss der Schule (Grade 12), Anschluss in die Berufswelt oder einer weiterführenden Schule (Universität /technisches College) erhalten. Ziel ist es, sie in der Arbeitswelt zu integrieren, sie aus der in sich abgesonderten Umgebung herauszuführen und ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen.
Der gemeinsame Erfolg
Gearbeitet wird mit den gehörlosen Jugendlichen an den Schulen mit eigens dafür entwickelten pädagogischen Lehrmitteln. Nach kurzer Zeit gewinnen die gehörlosen Jugendlichen an Selbstvertrauen. Sie erleben, dass auch "normal hörende" Kollegen und Vorgesetzte mit ihnen kommunizieren können, ohne dass sie die Gebärdensprache beherrschen.
In einem zweiten Schritt, werden die Taubstummen, ihren Fähigkeiten entsprechend in handwerkliche Tätigkeiten eingeführt. Ziel ist es, ab 2017 fünf bis zehn Studienplätze am Skills Center zu schaffen. Dort werden Sie mit 60 hörenden Studenten in verschiedenen Berufen während 10 Monaten ausgebildet.